Das BAASIS®-Konzept zur Behandlung der Betroffenen von emotionalem und narzisstischem Missbrauch
Das ergotherapeutische Konzept BAASIS® wurde von Nicole Boschan (Ergotherapeutin, Meditationsanleiterin und Marte Meo-Praktikerin) und Dr. theol. Wolfgang Siepen (Heilpraktiker für Psychotherapie, Meditationslehrer und Experte für asiatische Länder und Kulturen) entwickelt.
Es handelt sich um einen integrativen, ganzheitlichen, patientenzentrierten und ressourcenorientierten Ansatz zur Behandlung traumatisierter Jugendlicher und Erwachsener, die emotionalen und narzisstischen Missbrauch (und andere Missbrauchsformen) erfahren haben.
Auch Patient:innen, die beispielsweise an Depressionen, Angststörungen oder dem Post-COVID-Syndrom leiden, profitieren von einer Behandlung nach BAASIS®.
Die einzelnen Module Befunderhebung, Aufklärung, Achtsamkeit, Sensorische Integration, Selbstbestimmtheit können abgestimmt auf die Bedürfnisse der Patient:innen flexibel gehandhabt werden.
Die Reihenfolge der Aufstellung kann aber auch richtungsweisend für einen (bestmöglichen) Behandlungsverlauf sein: von der Befunderhebung bis zur Selbstbestimmtheit der Patient:innen im Denken und Handeln als oberes Ziel.
Das theoretische Fundament verbindet v. a.
• Grundlagen Traumatherapie, Psychologie und Psychoanalyse,
• der Neuropsychologie und Neurophysiologie sowie der Biochemie
• mit den neuesten Erkenntnissen aus der Trauma- und Narzissmusforschung.
Auf dieser Basis kann durch Aufklärung, die eng auf die Schilderungen der Patient:innen abgestimmt ist, eine Transparenz bezüglich der Stereotypen der o. g. Missbrauchsformen geschaffen werden, die es ihnen ermöglicht, zunehmend eine Beobachterposition zu entwickeln.
Folglich wird ein innerer Abstand zu belastenden Gefühlen und Gedanken – auch in Verbindung mit der emotionalen Abhängigkeit – geschaffen, so dass es den Patient:innen leichter fällt, sich aus dem Missbrauchsgeschehen zu lösen zu können.
Die praktische Behandlung basiert auf Grundhaltungen und Einflüssen aus der Achtsamkeitsschulung des Buddhismus, der humanistischen Psychologie nach Carl Rogers, der Marte Meo-Methode nach Maria Aarts, der Traumatherapie, der SI-Therapie nach Anna Jean Ayres und der Eutonie, einer Körperarbeit nach Gerda Alexander.
Die praktischen Übungen dienen der
• Aktivierung der in den Patient:innen selbst liegenden Ressourcen
• Förderung der Selbstwahrnehmung sowie Wahrnehmung eigener Bedürfnisse
• Selbstregulation und Stabilisierung
Weiterhin bieten sie die Möglichkeit, die Körperwahrnehmung zu schulen und traumatische Körpererinnerungen durch positive Körpererfahrungen zu „überschreiben“.
Ein direkter körperlicher Kontakt zwischen Therapeut:innen und Patient:innen, der für viele Betroffene problematisch wäre, ist dabei nicht erforderlich. Alle Übungen sind so konzipiert, dass sie von den Patient:innen leicht im Alltag umgesetzt werden können.